Otto Bartošek

2. Mai 1908, Mährisch Weißkirchen (Hranice) – 21. April 1943
Otto Bartošek

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Otto Bartošek, 1940

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-258-11

Otto Bartošek wird am 2. Mai 1908 in Mährisch Weiß­kir­chen geboren und dient bis Frühjahr 1939 als Leutnant beim Grenzjägerbataillon in Taus.
Im Juni 1939 wird er von einem ehemaligen Vorgesetz­ten für die Obrana Národa (ON – Verteidigung der Na­tion) angeworben, einer geheimen Organisation tsche­choslowakischer Offiziere, die sich nach der Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” im Frühjahr 1939 gebildet hat und deren Mit­glieder versuchen, unter deut­scher Besatzung ein geheimes Heer aufzubauen. Als Nach­rich­tenoffizier fertigt er für die ON Berichte über die Stärke der deutschen Truppen und die Anwesenheit von Polizei­formati­onen in Taus sowie militärische Truppen­trans­porte an. Im Oktober 1939 erhält Bartošek 50 Kilo­gramm Sprengstoff, der für die Durchführung von An­schlägen auf Eisenbahnanlagen und Brücken ver­wen­det werden soll. Einen Teil des Sprengstoffs und soge­nannte Eisenigel – Nagelfallen, mit denen der Kraftwa­genver­kehr der deutschen Truppen unterbrochen wer­den soll – versteckt er in seinem Keller, ein anderer Teil wird im Tauser Wasserwerk versteckt.
Otto Bartošek wird vom 1. Senat des „Volksgerichtshofs” am 5. November 1942 wegen „Vorbereitung zum Hoch­verrat, der landesverräterischen Feindbegünstigung, des Landesverrats und des unerlaubten Unterhaltens eines Waffenlagers” zum Tode verurteilt und am 21. April 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Haftbefehl gegen Otto Bartošek vom 25. Juli 1941

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-256-8

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Otto Bartošek und weitere Angeklagte vom 5. November 1942

Bundesarchiv R 3017/8354

Berlin-Plötzensee, den 11. November 1942

An Exelenz, den Führer des Grosdeutschen Reiches in Berlin

Ich bin am 5. November 1942 durch Volksgericht in Berlin zum Tode verurteilt.
Ich bitte um Gnade, weil ich bereue von ganzem Herzen alle meine Handlungen.
Ich bitte um Gnade, um zu mildern das Schmerz meiner Mutter und meiner Gattin.
Ich will beweisen dieser Gnade würdig sein, durch Treue und Arbeit.
Ich bin voll Hoffnung und Vertrauen.

Bartošek Otto

Gnadengesuch von Otto Bartošek vom 11. November 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-258-11

Bekanntmachung der Vollstreckung der Urteile gegen Otto Bartošek und weitere Verurteilte

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-258-5

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