Reinhold Barz

9. November 1885, Waplitz (Waplewo) – 16. März 1943
Reinhold Barz

Reinhold Barz als Soldat im Ersten Weltkrieg mit seiner Frau Emma, 1914

Privatbesitz

Reinhold Barz erlernt das Schneiderhandwerk und arbeitet in verschiedenen Städten Deutschlands in seinem Beruf. 1910 heiratet er und lässt sich mit seiner Familie in Ostpreußen nieder. Er tritt der evangelischen Freikirche „Christliche Gemeinschaft” bei und wird in Essen zum Missionar ausgebildet. In der Folge­zeit betätigt er sich neben seinem Beruf als Wanderprediger in Ostpreußen.
Barz nimmt am Ersten Weltkieg teil und gehört nach Kriegsende einem Freikorps an. Anschließend arbeitet er wieder als Schneider und lässt sich nach einer bestandenen Meisterprüfung im masurischen Ortelsburg (Szczytno) nieder.
Barz schließt sich dem „Bund der Masuren” an und ist nach dessen Auflösung Mitglied im „Bund der Polen”. Er hat vielfältige Kontakte zu polnischen Regierungsstellen sowie bis 1937 zum polnischen Nachrichtendienst, in dessen Auftrag er vor allem Informationen über Reichswehr- beziehungsweise Wehrmachtstandorte in Ortels­burg und Allenstein beschafft.
Barz, der sich zum polnischen Volkstum bekennt, wird seit 1929 staatspolitisch überwacht und Anfang 1939 aus dem Kreis Allenstein ausgewiesen. Er wird im Januar 1940 in das KZ Sachsenhausen verschleppt und im Mai des gleichen Jahre wegen des Verdachts des Landesverrats in Untersuchungshaft genommen.
Am 1. Dezember 1942 wird er vom 4. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Landesverrats” zum Tode verurteilt. Reinhold Barz wird am 16. März 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Reinhold Barz

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Reinhold Barz, 1. Dezember 1942

Bundesarchiv R 3017/28394

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