Robert Bernardis

7. August 1908, Innsbruck – 8. August 1944
Robert Bernardis

Robert Bernardis

Privatbesitz

Während seiner Ausbildung zum Berufsoffizier im öster­reichischen Bundesheer und in der Kriegsakademie in Berlin gilt Bernardis noch als überzeugter National­sozialist. Seit 1933 ist er mit Hermine Feichtinger ver­heiratet, mit der er zwei Kinder hat. Nach Front­einsätzen in Polen, Frankreich und in der Sowjet­union wird er 1942 zum Major befördert und beim Ober­kommando des Heeres als Gruppenleiter im Allgemeinen Heeresamt in Berlin eingesetzt.
Im Winter 1943 bekommt er als Oberstleutnant im Generalstab dort dienstlich Kontakt mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg und wird im Frühjahr 1944 in die militärischen Umsturzplanungen einbezogen. Bernardis ist zunächst als Verbindungsoffizier zum Wehrkreis­kommando Salzburg vorgesehen.
Am Nachmittag des 20. Juli 1944 übernimmt er in der Bendlerstraße die Weitergabe der „Walküre”-Befehle an die Wehrkreiskommandos. Bernardis wird noch am Abend des 20. Juli festgenommen und am darauffol­genden Tag in das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 überstellt. Seine Frau und seine Mutter werden in Sippen­haft genommen, seine beiden Kinder in das NSV-Kinderheim in Bad Sachsa verschleppt.
Robert Bernardis wird am 8. August 1944 vom „Volks­gerichtshof” unter Roland Freisler in einem ersten öffent­lichen Schauprozess gegen die Verschwörer zum Tode verurteilt und noch am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Erste Festnahmeliste der „Gestapo-Sonderkommission 20. Juli 1944” vom 24. Juli 1944

Bundesarchiv NS 6/4

Robert Bernardis vor dem „Volksgerichtshof”, 7. August 1944

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Abschiedsbrief von Robert Bernardis an seine Frau Hermine und an seine Mutter, 8. August 1944

Bundesarchiv NS 6/18

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