Emma Bethge

13. Juli 1891, Mildenberg – 9. März 1944
Am 5. Februar 1944 sieht sich die Arbeiterin Emma Bethge nach einem Luftangriff die Schäden am Haus Paulsenstraße 40 c in Berlin-Steglitz an. Sie hebt einige Paar Socken und zwei zerschlissene Hemden sowie ein altes Nachthemd aus dem Straßenschmutz auf und nimmt sie mit nach Hause.
Am folgenden Tag, dem 6. Februar 1944, kehrt sie zurück und steckt zwei Kleider in ihre Einkaufstasche. Dabei wird sie von einer Nachbarin beobachtet und denunziert.
Am 10. Februar 1944 verurteilt das Sondergericht V beim Landgericht Berlin Emma Bethge aufgrund der kurz nach Kriegsbeginn er­lassenen „Volksschädlingsverordnung” wegen „Plünderung” zum Tode. Durch ihre Schwer­hörigkeit versteht sie das Urteil zunächst nicht und erfährt erst nach ihrer Überstellung in das Frauen­gefängnis Barimstraße davon.
Emma Bethge wird am 9. März 1944 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Urteil des Sondergerichts V Berlin gegen Emma Bethge, 10. Februar 1944

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 706

Sterbeurkunde von Emma Bethge vom 10. März 1944

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Auflistung der von Emma Bethge im Frauengefängnis Barnimstraße hinterlassenen Gegenstände, 15. März 1944

Landesarchiv Berlin A Rep 365 75

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