Miloš Blažek

30. März 1913, Budweis (České Budějovice) – 1. April 1943
Miloš Blažek

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Miloš Blažek, 1940

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-209-14

Miloš Blažek wächst in Budweis (České Budě­jovice) auf, erlernt den Beruf des Bank­kauf­manns und arbeitet zu­letzt in Prag. Von 1936 bis 1938 leistet er seinen Militär­dienst in der Tschechoslo­wa­kischen Armee, aus der er als Unter­leutnant der Reserve entlas­sen wird.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehr­macht und dem Einmarsch deutscher Truppen in Prag erfährt er im Mai 1939 von der im Ent­ste­hen be­griffenen geheimen Militär­organi­sation Obrana Národa (ON – Vertei­digung der Nation), die den be­waff­neten Umsturz plant, und erklärt sich im Oktober 1939 zur Mitarbeit bereit.
Als Nach­richten­offizier sammelt Miloš Blažek Infor­ma­tionen über deutsche Truppen­bewe­gungen und die Stimmung der Bevöl­kerung, verbreitet Flug­schriften weiter und vermittelt früheren Soldaten die Möglich­keit, das „Protek­torat” zu verlassen, um sich der sich formie­renden Exil­armee im Ausland anzu­schließen.
Nach seiner Fest­nahme am 6. Februar 1940 verur­teilt ihn der „Volks­gerichts­hof” am 7. Oktober 1942 wegen „Vorbe­reitung zum Hoch­verrat” mit drei weiteren An­geklag­ten zum Tode. Miloš Blažek wird am 1. April 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichts­hofs” gegen Oleg Procházka und andere, Juni 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-209-14

Urteil des „Volksgerichts­hofs” gegen Oleg Procházka und andere vom 7. Oktober 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-209-13

Bekanntmachung der Hinrichtung von Miloš Blažek und anderen, plakatiert 1943 in Prag

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-209-14

Sterbeurkunde von Miloš Blažek vom 2. April 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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