Wilhelm Blessig

11. September 1893, Gut Ramelshof (Rāmuļi) – 24. August 1936
Wilhelm Blessig, Sohn eines baltischen Ritterguts­besitzers, ist von Beruf kaufmännischer Angestellter. Im Ersten Weltkrieg ist er Soldat der Russischen Armee und läuft 1917 zu den Österreichern über. Nach der Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft gehört er vermutlich einem Freikorps im Baltikum an. Im Jahr 1920 wird er nach einer Skorbut-Erkrankung Opiatabhängig, weshalb er in der Folgezeit mehrere Entziehungskuren durchläuft.
Blessig zieht Anfang der 1920er Jahre nach Deutschland und arbeitet unter anderem als Korrespondent in der Export-Verkaufsabteilung bei der Genraldirektion der Mannesmann-Röhrenwerke in Düsseldorf.
Seit 1929 ist er Mitglied der NSDAP und wird aktives Mitglied der SA, zuletzt als Sturmbannführer. Er hat seit Mitte der 1920er Jahre Kontakte zum französischen Nachrichtendienst, dem er geheime Informationen über Rüstungsanstrengungen sowie später über die SA, die Reichswehr und den Grenzschutz übermittelt.
Wilhelm Blessig wird am 19. Januar 1935 festgenommen, am 13. Februar 1936 vom 4. Senat des „Volksgerichts­hofs” wegen „Landesverrats” zum Tode verurteilt und am 24. August 1936 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Wilhelm Blessig

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Wilhelm Blessig, 15. Februar 1936

Bundesarchiv R 3017/41847

Sterbeurkunde von Wilhelm Blessig vom 24. August 1936

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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