Hans-Jürgen Graf von Blumenthal

23. Februar 1907, Potsdam – 13. Oktober 1944
Hans-Jürgen Graf von Blumenthal

Hans-Jürgen Graf von Blumenthal

Privatbesitz

Hans-Jürgen Graf von Blumenthal engagiert sich vor 1933 in der konservativen Wehrorganisation „Stahlhelm”. Er wird 1934 automatisch als Sturmbannführer in die Reiter-SA übernommen, der er bis zu seinem Eintritt in die Wehrmacht 1935 angehört.
Bereits 1938 zählt von Blumenthal zu einer militärischen Verschwörergruppe, die auf Betreiben von Hans Oster und Erwin von Witzleben im Falle eines Staatsstreichs Hitler verhaften soll. Die Ziele dieser Gruppe sind auf die Verhinderung eines drohenden Krieges gerichtet und scheitern nach dem Abschluss des Münchener Ab­kom­mens zwischen der Tschechoslowakei und den Groß­mächten Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Blumenthal bleibt mit den Widerstandskreisen im Amt Ausland/Abwehr und mit der militärischen Opposition in Kontakt. 1939 heiratet er Cornelia von Schnitzler, 1941 wird der Sohn Hubertus geboren. Blumenthal stellt sich nach einer schweren Verwundung als Gruppenleiter im Allgemeinen Heeresamt für die Verschwörer als Verbin­dungsoffizier im Wehrkreis II (Stettin) zur Verfügung.
Drei Tage nach dem Scheitern des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 wird er von der Gestapo festgenommen. Er wird zunächst im „Hausgefängnis” der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße 8 inhaftiert und bei den folgenden Vernehmungen schwer gefoltert. Der „Volksgerichtshof” verurteilt Hans-Jürgen von Blumenthal am 13. Oktober 1944 zum Tode. Noch am selben Tag wird er im Straf­gefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Hans-Jürgen Graf von Blumenthal vor dem „Volksgerichtshof”, 13. Oktober 1944

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Liste der politischen Beauftragten und Verbindungsoffiziere. Rekonstruktion der „Sonderkommission 20. Juli 1944” vom 25. Juli 1944

Bundesarchiv NS 6/4

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