Hans-Jürgen Graf von Blumenthal
Bereits 1938 zählt von Blumenthal zu einer militärischen Verschwörergruppe, die auf Betreiben von Hans Oster und Erwin von Witzleben im Falle eines Staatsstreichs Hitler verhaften soll. Die Ziele dieser Gruppe sind auf die Verhinderung eines drohenden Krieges gerichtet und scheitern nach dem Abschluss des Münchener Abkommens zwischen der Tschechoslowakei und den Großmächten Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Blumenthal bleibt mit den Widerstandskreisen im Amt Ausland/Abwehr und mit der militärischen Opposition in Kontakt. 1939 heiratet er Cornelia von Schnitzler, 1941 wird der Sohn Hubertus geboren. Blumenthal stellt sich nach einer schweren Verwundung als Gruppenleiter im Allgemeinen Heeresamt für die Verschwörer als Verbindungsoffizier im Wehrkreis II (Stettin) zur Verfügung.
Drei Tage nach dem Scheitern des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 wird er von der Gestapo festgenommen. Er wird zunächst im „Hausgefängnis” der Gestapo in der Prinz-Albrecht-Straße 8 inhaftiert und bei den folgenden Vernehmungen schwer gefoltert. Der „Volksgerichtshof” verurteilt Hans-Jürgen von Blumenthal am 13. Oktober 1944 zum Tode. Noch am selben Tag wird er im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Hans-Jürgen Graf von Blumenthal vor dem „Volksgerichtshof”, 13. Oktober 1944
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Liste der politischen Beauftragten und Verbindungsoffiziere. Rekonstruktion der „Sonderkommission 20. Juli 1944” vom 25. Juli 1944
Bundesarchiv NS 6/4