Karel Boublík

8. Dezember 1902, Strakonitz (Strakonice) – 8. September 1943
Karel Boublík

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Karel Boublík, 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-13

Karel Boublík ist Gastwirt und betreibt das „Schlossgast­haus” im böhmischen Horaschdowitz (Horažďovice).
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht und der Errichtung des „Pro­tek­torats Böh­men und Mähren” lässt Karel Boublík seit dem deutschen Überfall auf Polen spätabends ein bis zwei Mal pro Wo­che vor sei­nen Gästen aus­ländische Radiosender laufen, in erster Linie den Londoner Rundfunk (BBC).
Anfang 1942 wird er festgenommen. Ihm wird vorgewor­fen, sein Gasthaus zu einer „feindlichen Propaganda­zentrale” gemacht zu haben.
Der „Volksge­richtshof” verurteilt ihn unter Vorsitz Roland Freislers am 21. Mai 1943 wegen „lan­des­verräterisch­er Feindbegünstigung” zum Tode. Die drei weiteren Ange­klagten – frühere Stammgäste – erhalten Zuchthaus­strafen zwischen acht und zwölf Jahren.
Karel Boublík wird am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Karel Boublík und andere vom 12. April 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-12

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Karel Boublík und andere vom 21. Mai 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-17

Gnadengesuch von Karel Boublík mit Übersetzung vom 14. Juni 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-13

Sterbeurkunde von Karel Boublík vom 15. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die vom 7. bis 10. Sep­tember 1943 im Strafgefängnis Plöt­zensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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