Karel Boublík
Erkennungsdienstliche Aufnahme von Karel Boublík, 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-13
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht und der Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” lässt Karel Boublík seit dem deutschen Überfall auf Polen spätabends ein bis zwei Mal pro Woche vor seinen Gästen ausländische Radiosender laufen, in erster Linie den Londoner Rundfunk (BBC).
Anfang 1942 wird er festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, sein Gasthaus zu einer „feindlichen Propagandazentrale” gemacht zu haben.
Der „Volksgerichtshof” verurteilt ihn unter Vorsitz Roland Freislers am 21. Mai 1943 wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung” zum Tode. Die drei weiteren Angeklagten – frühere Stammgäste – erhalten Zuchthausstrafen zwischen acht und zwölf Jahren.
Karel Boublík wird am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Karel Boublík und andere vom 12. April 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-12
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Karel Boublík und andere vom 21. Mai 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-17
Gnadengesuch von Karel Boublík mit Übersetzung vom 14. Juni 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-345-13
Sterbeurkunde von Karel Boublík vom 15. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung
Bericht über die vom 7. bis 10. September 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943
Bundesarchiv R 3001/25019