Friedrich Broede

18. Juni 1890, Braunsberg (Braniewo) – 19. März 1935
Friedrich Broede

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Friedrich Broede, 1933

Landesarchiv Berlin A Rep. 358-02, Nr. 157185

Friedrich Broede arbeitet nach der Volksschule zunächst als Landarbeiter und beginnt schließlich eine Ausbildung als Maler. Während des Ersten Weltkrieges ist er Marineinfanterist. Nach dem Krieg arbeitet Friedrich Broede, unterbrochen von Zeiten der Arbeitslosigkeit, in verschiedenen Berliner Betrieben.
Seit 1911 gehört er der SPD an, 1918 geht er zur USPD und wird 1920 Mitglied der KPD. Ab 1928 ist er im Karl-Liebknecht-Haus, dem Sitz des Zentralkomitees der KPD, tätig. Broede ist Mitarbeiter des Antimilitaristischen Apparats, dem illegalen Nachrichtendienst der KPD, und stellver­tretender Leiter des Berliner Parteiselbstschutzes (PSS).
Am 9. August 1931 werden auf dem Berliner Bülowplatz, nahe des Karl-Liebknecht-Hauses, die Polizisten Paul Anlauf und Franz Lenk erschossen. Die Täter werden im Umfeld des Roten Frontkämpferbundes vermutet, zu einem Prozess kommt es jedoch erst nach der nationalsozialistischen Macht­übernahme.
Friedrich Broede wird am 16. Juli 1933 von der SA festgenommen und schwer misshandelt. Obwohl die Haupttäter flüchtig sind, beginnt im Juni 1934 der Prozess vor dem Schwur­gericht I beim Landgericht Berlin gegen 15 Personen. Er endet am 19. Juni 1934 mit Todesurteilen gegen Michael Klause, Max Matern und Friedrich Broede wegen gemeinschaftlichen Mordes.
Friedrich Broede begeht am 19. März 1935 in seiner Zelle im Strafgefängnis Plötzensee Selbstmord.

Dokumente

Gefangenenkarte von Friedrich Broede

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Tenor des Todesurteils gegen Friedrich Broede, 17. Januar 1935

Landesarchiv Berlin A Rep. 358-02, Nr. 157176

Bericht über den Selbstmord von Friedrich Broede, 20. März 1935

Landesarchiv Berlin A Rep. 358-02, Nr. 157176

Sterbeurkunde von Friedrich Broede vom 20. März 1935

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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