Else Budach
1940 wird sie wegen Betrugs zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Oktober 1942 wird sie erneut festge­nommen. Ihr wird vorgeworfen, in einer Reihe von Fällen die Beschaffung von Lebens­mitteln und Gebrauchswaren gegen Geldzahlung versprochen, dann jedoch nicht geliefert zu haben.
Else Budach wird vom Sondergericht VII beim Landgericht Berlin am 14. April 1943 auf der Grundlage der „Volksschädlingsverordnung” und als „gefährliche Gewohnheitsverbrecherin” zum Tode verurteilt.
Sie wird am 17. Mai 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
Dokumente
Erste Seite des Todesurteils gegen Else Budach, 14. April 1943
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 944
Berlin NO 18, den 18. April 1943.
Barnimstraße 10
An den
Herrn Obergeneralstaatsanwalt des Sondergericht.
Gnadengesuch!
Ich unterzeichnete Else Budach, geb. am 3.7.1911 zu Berlin, wurde am 14.4.43 von den Sondergericht VII wegen Kriegswirtschaftlichen Betrug zu einer Todesstrafe verurteilt.
Hierdurch bitte ich den Herrn Obergeneralstaatsanwalt, doch eine Milderung meiner Strafe und bitte doch Abstand zunehmen von der höchst Strafe. Ich fühle mich schuldig und bereue aufs bitterste das ich kurz nach meiner Strafentlassung wieder mit dem Gesetzte in konflik kam.
Grund:
Ich habe zwei Vorstrafen wegen Betrug, die habe ich von 10.4.40 bis 10.7.42 verbüsst. Habe mich in Gefängnis sowie in Zuchthaus gut geführt, hatte keine Hausstrafe sowie kein scharfer Arrest. Ich wurde bei meiner Schwester nicht so aufgenommen wie Sie es mir versprach, da wurde ich Wohnungslos und hatte kein Geld für mein Lebensunterhalt. Auf diese Weise kam ich wieder auf den Weg wo ich keinen Festen halt hatte. Am 23.11.42 habe ich ein Einwandfreies Geständnis der Krimminalpolizei abgelegt, um für mein bisherigen Leben ein Strich zumachen, weil ich dann ein ganz neues Leben beginnen wollte. Ich habe in meinen Kinderjahren sowie als im Erwachsenenjahren sehr viel Elend und Schmach durchgemacht, ich habe für einen Knaben von 6 Jahren zusorgen, da er auch kein Vater mehr hat.
Hiermit gebe ich den Herrn Obergeneralstaatsanwalt eine Eidesstad-Versicherung, das ich wirklich meine Tat auf bitterste bereue und schliesse mich meinen 2 selbstgeschrieben an Herrn Landesdirektor das ich im wahren Ernst ein neues Leben beginnen möchte.
In der Hoffnung das ich hiermit keine Fehlbitte getan habe, weg. einer Milderung meiner Strafsache, zeichne ich ergebens.
Else Budach.
Gnadengesuch von Else Budach, 18. April 1943
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 944/2
Sterbeurkunde von Else Budach vom 18. Mai 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung








