Hans Heinrich Festersen

1. Oktober 1907, Berlin-Friedenau – 8. September 1943
Hans Heinrich Festersen

Ereknnungsdienstliches Foto von Hans Heinrich Festersen

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 1284

Hans Heinrich Festersen ist in Folge einer zerebralen Kinderlähmung stark gehbehindert. Seit 1931 lebt und arbeitet er in den Hoffnungstaler Anstalten in Lobetal, wo er intime Beziehungen und Freundschaften zu anderen Männern unterhält.
Nach einer Denunziation kommt es ab Oktober 1942 zu umfang­reichen Ermittlungen durch das Homosexuellen­referat der Berliner Kriminalpolizei, in deren Rahmen auch Hans Heinrich Festersen festgenommen wird. In den folgenden Monaten werden mehr als 30 Männer verurteilt.
Der Generalstaatsanwalt beim Landgericht Berlin erhebt im April 1943 Anklage gegen Hans Heinrich Festersen, Ernst Hirning, Fritz Lemme und Friedrich Riemann. Obwohl bei ihnen von einer verminderten Schuld­fähigkeit ausgegangen wird und sie nicht vorbestraft sind, werden die vier Männer am 13. Juli 1943 vom Sondergericht V beim Landgericht Berlin wegen „widernatürlicher Unzucht” als „gefährliche Gewohnheitsverbrecher” zum Tode verurteilt.
Auch der Einsatz des Leiters der Hoffnungstaler Anstalten, Pfarrer Paul Gerhard Braune, kann eine Hinrichtung nicht verhindern.
Friedrich Riemann, Hans Heinrich Festersen, Fritz Lemme und Ernst Hirning werden während der sogenannten Blutnächte am 8. September 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anschreiben zur Anklage gegen Friedrich Riemann, Ernst Hirning, Fritz Lemme sowie Hans Heinrich Festersen, 27. Mai 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 1284

Mitteilung des Strafgefängnisses Plötzensee über die Hinrichtung von Hans Heinrich Festersen, 7. September 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 1281

Sterbeurkunde von Hans Heinrich Festersen vom 11. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

zurück